Rede zur Ausstellungseröffnung "Kampf dem Hakenkreuz" – Politische Graphik des Verlags J.H.W. Dietz im antifaschistischen Abwehrkampf

30.01.2008


Am 15. Januar 2008 wurde in Berlin im Foyer der Friedrich-Ebert-Stiftung eine ganz besondere Ausstellung eröffnet. Unter dem Titel "Kampf dem Hakenkreuz" zeigt sie, wie Graphiker, Künstler und Autoren mit spitzer Feder nach dem kometenhaften Aufstieg der Nationalsozialisten ab September 1930 den Kampf gegen das Hakenkreuz aufnahmen. Ihr Auftraggeber war der SPD-Parteivorstand.
Angesichts der nationalsozialistischen Gefahr stellte der sozialdemokratische Parteiverlag J.H.W. Dietz Nachf. im Spätherbst 1930 sein Verlagsprogramm radikal um. Kurze gegen die NSDAP gerichtete Texte ersetzten lange Abhandlungen. Als illustratives Stilmittel setzten die Verantwortlichen auf einprägsame Illustrationen, Graphiken und eine neue politische Symbolik.
Gemeinsam mit den antifaschistischen Karikaturen des sozialdemokratischen Satireblattes "Der wahre Jacob" bilden Massenbroschüren und satirische Zeichnungen ein eindrucksvolles graphisches Ensemble, das den Kampf von Sozialdemokraten und Gewerkschaftern gegen die tödliche Bedrohung treffend illustriert.
Die Ausstellung ehrt insbesondere die teilweise unbekannten Künstler wie Carlo Mierendorff, Friedrich Wendel oder Willibald Krain. Der Kampf gegen den Nationalsozialismus während der Weimarer Zeit und während der NS-Schreckensherrschaft kann nicht genügend gewürdigt werden. Ausstellungen wie diese tragen dazu bei, die Kämpfer für Demokratie und Menschlichkeit nicht dem Vergessen anheim fallen zu lassen. Ich habe mich sehr gefreut, mit einer Rede zur Ausstellungseröffnung zu diesem Gedenken beitragen zu können.


Meine Rede zur Austellung finden Sie hier (PDF).